Berlin - Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, äußert sich zu den Entwicklungen in Gaza wie folgt:
"Wenn es bei der Verteilung von Hilfsgütern zu Tumulten, zu Schüssen und zum Tod zahlreicher Menschen kommt, ist dies ein schrecklicher Beweis dafür, dass sich im Gaza-Streifen vor den Augen der Weltöffentlichkeit eine humanitäre Katastrophe dramatischen Ausmaßes abspielt. Der durch den brutalen Angriff der Hamas auf Israel ausgelöste Krieg muss sofort beendet werden.
Die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen, wo 100 Prozent der Bevölkerung von Ernährungsunsicherheit betroffen sind und vor allem Kinder und Frauen vom Hungertod bedroht sind, fordert eine sofortige humanitäre Waffenruhe.
Die Mitarbeitenden der Caritas vor Ort brauchen dringend mehr Hilfsgüter und besseren Schutz, um effektiv helfen zu können. Zwei Kolleginnen haben bei ihrem Einsatz für Menschen in Not bereits ihr Leben verloren, fast alle trauern um Familienangehörige und sind selbst im Gaza-Streifen auf der Flucht. Es ist keine Alternative, Hilfsgüter über die Luft einfach abzuwerfen. Damit werden sich das Chaos und Gewalt nur vergrößern.
Die Hilferufe unserer Kolleginnen und Kollegen der lokalen Caritas werden von Tag zu Tag dramatischer. Es braucht mehr Hilfe. Es braucht die Öffnung der Grenzen für Hilfskorridore durch Israel. Es braucht die Freilassung der Geiseln. Es braucht Spendenaufrufe. Aber vor allem: Es braucht ein sofortiges Ende der Gewalt."
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Zum Einsatz von Caritas international, Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, in Gaza: Palästina: Humanitäre Hilfe im Nahost-Konflikt (caritas-international.de)